Der Sommer ist vorbei. Schon jetzt fiebern wir dem Winter entgegen und freuen uns auf eine neue Snowboard-Saison.
Jeder der es gelernt hat weiß, snowboarden macht süchtig und einfach nur Spaß! Bloß zu diesem Punkt muss man auch erst mal kommen. Aller Anfang ist sau schwer.
Denn eins ist sicher, es gibt wirklich keine andere Sportart die beschissener zu lernen ist. Es ist so deprimierend, ständig hinzufallen noch bevor man überhaupt aufgestanden ist. Das wichtigste ist auch „fallen will gelernt sein“. Ja das ist wirklich erst mal kein Spaß. Eigentlich ist man echt bescheuert das man so etwas seinen Knochen antut. Man benötigt wirklich Disziplin, Hartnäckigkeit, Ausdauer, Nerven und vor allem jemanden an seiner Seite der einem gut zuredet und das Fluchen des anderen ertragen kann 🙂
Und dann geht’s weiter … Frontside, Backside, aufstehen mit angeschnalltem Snowboard (hört sich leicht an, aber das ist es am Anfang wirklich nicht und du merkst wo genau deine Bauchmuskeln sich befinden) ja und dann geht’s zum Liften.
Liften bedeutet „höchste Konzentration“ und ist ein Thema für sich (Für Snowboard-Anfänger ist jeder Lift ein Horror, denn die Garantie dass du spätestens beim Aussteigen hinfällst liegt bei 98,69% und dann musst Du schnell wieder aufstehen, der nächste Skifahrer oder Snowboarder sitzt Dir quasi schon im Nacken und will auch aussteigen. Wenn du glück hast hat die Liftaufsicht aufgepasst und lässt den Lift langsamer fahren, andernfalls heißt es nur noch „rette Dich so schnell du kannst und robbe einfach auf allen vieren schnell auf Seite“ – Hier schnell auch noch eine Geschichte die uns dazu einfällt. Mit unserer lieben Freundin Janine fuhren wir eines Abends mal nach Winterberg zum Flutlicht-Fahren. Wir 4 saßen in einer Gondel, nun diskutieren wir schon wer als erstes aussteigt, gesagt getan sind wir alle gleichzeitig ausgestiegen, rutschten alle 4 samt Board weg, jeder klammerte sich an dem anderen fest, doch vergebens. Wir fielen um wie Dominosteine. Ihr könnt euch vorstellen, wie groß das Gelächter war).
Nun gut, Übung macht den Meister – bloß nicht aufgeben!
Und so fuhren wir Fireflies im letzten Jahr über Silvester mit Freunden nach Maria Alm in den Ski-Urlaub.
Auch wenn wir uns als regelrechte Optimisten ganz mutig in der Kategorie “ fortgeschritten“ eingestuft haben, nahmen wir uns nichtsdestotrotz in Maria Alm erstmal einen Privatlehrer. Natürlich nur als reine Vorsichtsmaßnahme und um einfach noch mal rein zu kommen.
So verging unser 1. Tag, 3 Stunden mit dem Skilehrer und wir waren fertig mit den Nerven und am Ende mit den Kräften! Da half nur noch Après-Ski.
Der nächste Tag begann mit einem kräftigen Frühstück und neuem Mut. Der Frust vom Vortag war vergessen und wir fühlten uns überschwänglich gut, bereit für die Piste!
Mit unserem Freund Ben, dem erfahrenen Schneehasen trauten wir uns sogar rauf zum Aberg (1.900m) Schließlich hatten wir einen starken Mann dabei, was kann uns da schon passieren! (Hallo Ben :))
Als wir schließlich oben waren, mussten wir leider feststellen, dass das Wetter nicht schlechter hätte sein können. Starke Windböen und Nebel nahmen uns die schöne Sicht von oben.
Nachdem wir uns im Bergstadl mit einem Jägermeister gestärkt hatten, lockerte es doch noch etwas auf und wir nutzten dies für eine kleine Fotoorgie. Wie man auf den Bilder vielleicht erkennen kann, der Wind blieb hartnäckig und es waren gefühlte minus 20°C!
Zu guter Letzt stellte sich allerdings heraus, dass die Piste total vereist war. Da sie als blaue Piste galt, dachten wir „da kommen wir schon irgendwie runter“.
Wir schnallten uns wortlos das Brett unter die Füße. Es herrschte eine eisige Stille und ein ungutes Gefühl im Bauch machte sich breit. Niemand von uns hatte ein Wort gesagt, das Herz klopfte und innerlich betete jeder das Vater Unser.
Ben fuhr vorweg, danach Jules, Käde und dann Locke. Wobei man wirklich nicht von Fahren sprechen kann. Es ging nur mit der Backside Stück für Stück weiter, so vereist war die Piste. Ihr glaubt nicht was dies eine Kraft kostet. Es war die Hölle für die Oberschenkel. Jules und Ben trauten sich dann doch mehr zu und waren schon was schneller unterwegs, derweil blieben Locke und Käde verängstigt zurück. Der Wind wurde gefühlt stärker, die beiden waren sich einig – es war schon ein orkanartiger Sturm dem sie ausgesetzt waren. Während Käde mit der Backside vorwärts kam, drehte sich Locke rum, mit dem Gesicht zum Berg, krallte sich mit den Händen im Eis fest und rutschte langsam Frontside runter (Stellt euch eine Katze vor die ans Fenster springt und langsam mit gestreckten vieren runter rutscht, so sah es vermutlich von unten aus 🙂
Schließlich haben wir es dann doch irgendwann geschafft!
Ach war doch ein Klacks 😉
Es ging weiter, zwar nicht mehr ganz so steil, aber es war doch eine kleine Höllenfahrt. Denn für Snowboardfahrer gibt es nichts Beschisseneres als eine gerade Auslaufsrecke. Wenn man hier keinen Schwung hat hilft alles nichts und man muss sich wohl oder übel abschnallen und zu Fuß gehen (und das sieht ja mal richtig uncool aus).
Diese Hürde stand uns nun bevor.
Rechts war der Abhang, es ging sehr steil nach unten, links waren Schneeberge. Locke und Jules packten dies problemlos. Käde war entschlossen das auch so hinzubekommen…sie ging in die Hocke, nahm die Grundstellung fürs Fahren auf und fuhr und fuhr und fuhr bis dieser kleine fiese Eisklotz auftauchte, das Board stecken blieb, Käde mit Ihren Knien auf das pure Eis fiel und dann mit dem Kopf/Gesicht in den Schnee stürzte. Nun könnt Ihr euch vorstellen was sie geflucht hat!! Im Fernsehen würde es nur noch piepen wenn man das aufgenommen hätte. Das sie das Board nicht den Hang runter geschmissen hat, war alles!
Sämtliche Kräfte hatten nachgelassen, jeglicher Optimismus war verflogen, auch die gut gemeinten Ratschläge von den anderen konnten Käde nicht mehr aufmuntern – es war schlichtweg vorbei!!
Gut … nach 10 Minuten Schmollen ging es dann wieder. Sie schnallte sich das Board unter die Füße! Es ging weiter, bis der nächste Berg kam.
Jules und Ben waren schon unten… Käde und Locke stoppten kurz und schüttelten den Kopf. „Nicht schon wieder so ein Abhang! NICHT MIT UNS!“ Sie schnallten sich beide das Board ab und beschlossen zu Fuß runter zu gehen.
Doch auch das war nicht so einfach. Es war verdammt glatt und immer wieder diese „Orkan“Böen. Das abgeschnallte Board bot dem Wind noch zusätzliche Angriffsfläche.
In Ihrer Not retteten sie sich bis zu einem Lawinen-Schild am Pistenrand, an dem Sie sich festklammen konnten. Sie wären sonst ganz sicher weggeflogen. Jegliche Hilfe Rufe flogen in die falsche Richtung. Jules und Ben konnten von unten nur durch das Strampeln der beiden erahnen, dass Sie die Bergrettung rufen müssen… sie sahen sich schon in der Bildzeitung auf der Titelseite stehen „Rainbow Fireflies…vom Winde verweht“.
Es half alles nichts….Also setzten sie sich auf Ihren Hintern, das Board auf den Beinen und rutschten den Hang sitzend runter. Jules und Ben hatten derweil schon mit der Liftaufsicht gesprochen und sie durften ausnahmsweise mit der Gondel zurück ins Tal fahren. Der nette Mann hatte ganz eindeutig Mitgefühl.
Es war eine absoluter Höllenritt!!!
2 Stunden und einige alkoholische Getränke später, konnten wir allerdings über diesen Tag lachen. Aber zum Aberg haben wir uns erst mal nicht wieder getraut. Wir ärgern uns noch heute, dass es keine Fotos gibt, aber wir mussten ja auch ums Überleben kämpfen 😜
Am nächsten Tag, ja richtig… ging es mit schlimmen Muskelkater, blauen Flecken an Beinen und Hintern wieder aufs Board! Dafür wurden wir aber belohnt mit viel Schnee, Sonnenschein und blauen Himmel.
So erlebten die Fireflies noch ein paar schöne sonnige Tage in Maria Alm!
Außerdem haben wir Zell-Am-See erkundet, eine Schneewanderung zur Juvenalm gemacht, wo wir nachher mit dem Schlitten runter ins Tal gerodelt sind. Den traditionellen Perchtenlauf geschaut usw. Hier eine kleine Fotosession …
In diesem Sinne…
Peace, Love & Harmony Ihr lieben
Eure Fireflies
Mein Gott was spannend😲😀😉
Man leidet ja richtig mit 😣
Aber . . .Ende gut alles gut wa👌
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…wir haben gerade nochmal die Kurve bekommen😉
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